Dienstag, 24. April 2018

«Faszienbehandlung» in der Osteopathie - was sie ist und wo sie helfen kann"

Do 26.04.2018 um 20:00 Uhr

Naturheilkundlicher Stammtisch

Faszien sind das «Verbindungsgewebe» des Körpers und haben vielfältige Funktionen für alle Körpersysteme. 
In der Osteopathie ist die systematische Behandlung des Fasziensystems seit über 140 Jahren ein integraler Bestandteil der Behandlung.
In neuerer Zeit ist auch in der Schulmedizin das Interesse an der Faszie erwacht und es sind viele Therapien entstanden welche den Begriff «Faszie» verwenden.

Wir informieren und sprechen über:
Was sind Faszien, 
welche Aufgaben und Bedeutung haben sie und 
wie können Sie Behandelt werden. 


In gemütlicher Runde informieren wir fundiert über Themen zur Gesundheit und Naturheilkunde. Raum für Fragen und Gespräche ist selbstverständlich. 
Die Teilnahme ist Kostenlos.

Dauer: 
ca. 90 Min. Raum für Fragen und Gespräche ist selbstverständlich.  

Ort:
Poststüble Wintersulgen
Hauptstraße 15
88633 Wintersulgen / Heiligenberg

Der Vortrag findet in Rahmen des Naturheilkundlichen Stammtischs der 
Osteopathie-Praxis "Raum für Heilkunde" und der 
Freien Schule für Heilkunde "Heilkunde als Schulungsweg" statt

Samstag, 24. März 2018

Angemessenheit der Mittel (oder ohne Antibiotika stirbt man nicht zwangsläufig sofort)

Eine klassische Situation:
"Die letzten Jahre hatte ich immer im Herbst eine Mittelohrentzündung und diese wurde regelmäßig mit Antibiotika  behandelt. " So oder ähnlich hören sich viele Krankenberichte an und hat der Patient nun schon wieder Schmerzen, ist die nächste Antibiotikagabe schon absehbar.
Was kann stattdessen gemacht werden? Wie kommt man jetzt weiter?
Der behandelnde Arzt hatte die Patientin auch eindringlich gewarnt, das Antibiotikum bloß zu nehmen da es sonst zu einer schweren Schädigung des Ohres kommen könnte oder sie sonst eine Hirnhaut- oder Herzbeutelentzündung bekommen könnte.
Nun, da erscheinen die Verdauungsstörungen, die infolge der Antibiose aufgetreten sind, als das kleinere Übel! Auch wenn die Patientin beobachtet, daß die Abstände zwischen den einzelnen Infekten kürzer werden und die Antibiotika immer weniger helfen.

Der Wunsch der Patientin, kein Antibiotikum nehmen zu wollen, wirft aber für den Behandler eine große Frage auf, was statt dessen zu tun ist...

Aus schulmedizinischer Sicht bedeutet "kein Antibiotikum nehmen" nämlich "gar nichts tun" und gar nichts tun ist im Falle einer Otitis Media schon wegen der Schmerzen eine unverantwortliche Unterlassung.

Um verantworten zu können "nichts zu tun" - muß aber sehr viel getan werden und dies muß dem Patienten auch sehr bewusst sein.

Und um bei diesem Beispiel zu bleiben: um eine Otitis media erfolgreich ohne Antibiotika zu behandeln, haben fast alle Naturheilverfahren erprobte und wirksame Methoden gefunden, welche in der Hand eines erfahrenen Therapeuten meist bald zur Besserung führen. Sogar die Hausmedizin hat viele wirksame Mittel gegen "Ohrenschmerzen". Es muss nur getan werden - beizeiten und konsequent!

Hier hat der Naturheilkundler mehr noch als der Schulmediziner die Aufgabe, den Patienten aufzuklären. In unserem Beispiel nicht nur über die Endocarditis (ich nehme an, der Arzt fand oder vermutete Streptokokken), sondern vor allem über die Ursachen, die zur Erkrankung und deren Chronifizierung führen.
Der Patient sollte verstehen, welchem Zweck die einzelnen Behandlungsansätze dienen und welche Resultate erwartet werden und wie die Behandlung unterstützt werden kann.
Behandlung wird somit zur Teamarbeit von Therapeut und Patient.

Und noch etwas: jede Phase einer Erkrankung gestaltet sich anders: unter dem Begriff Otitis Media verbergen sich ja vielerlei Symptome, ein zeitlicher Ablauf und individuelle Ausprägung der Beschwerden und so muß sich die Therapie, will sie erfolgreich sein, ebenso individuell wie der Krankheitsverlauf gestalten.

So wird Behandlung zu Heilkunst, so kann es nicht nur gewagt werden "nichts zu tun", so hat das andere "Tun" auch einen Mehrwert, der nicht nur beinhaltet, daß die Erkrankung überwunden wird, sondern auch, daß der Patient Kompetenz seiner eigenen Gesundheit gegenüber entwickelt.

Wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, sei es, weil der Patient nicht fähig oder willens ist, seine Erkrankung als eine Aufgabe zu verstehen, zu deren Lösung sowohl Zeit und Aufwand notwendig ist, oder weil der Arzt oder Therapeut nicht kompetent und nicht fähig oder willens ist, eine individuelle Therapie durchzuführen, so wäre es in der Tat unverantwortlich, kein Antibiotika zu geben.

Gute Naturheilkunde erfordert: 
Mut, Vertrauen und Eigenverantwortung beim Patienten. 
Profundes Wissen, Erfahrung, Tatkraft und Offenheit beim Behandler.

Samstag, 3. März 2018

Satt und gewickelt – warum weint mein Baby immer noch?

Öffentlicher Vortrag

Vortrag Von Sabine Hofmann,  Ärztin und Osteopathin

am 23. März 19:30 im Poststüble in Wintersulgen - Heiligenberg

Osteopathie bei Säuglingen und Kleinkindern

Die Körpersprache des Säuglings erforschen.


Wer kennt sie nicht, die quälende Ratlosigkeit angesichts des geliebten Babys, das einfach keine Ruhe findet? Alles ist getan, die Eltern sind am Rand der Erschöpfung, die allgemeine Anspannung in der Familie steigt und keine Lösung ist in Sicht…

Als Ärztin und Osteopathin arbeitet Sabine Hofmann seit vielen Jahren mit jungen Familien. Die strukturelle Korrektur von Fehlstellungen, Spannungen oder Fehlfunktionen ist Bestandteil der Behandlung von Säuglingen. Gleichzeitig schwingt auch immer die Erinnerung an die Geburt mit – und da gibt es so oft noch etwas zu beweinen.

In ihrem Vortrag erläutert sie Möglichkeiten, gemeinsam das Erleben der Geburt zu verstehen und die Ratlosigkeit in liebevolle Unterstützung zu verwandeln.

Die Teilnahme ist Kostenlos.
Wir bitten aus organisatorischen Gründen um Anmeldung.

Dauer: 
ca. 90 Min. Raum für Fragen und Gespräche ist selbstverständlich.  

Ort:
Hauptstraße 15
88633 Heiligenberg
Deutschland




Der Vortrag findet in Rahmen des Naturheilkundlichen Stammtischs der 
Osteopathie-Praxis "Raum für Heilkunde" und der 
Freien Schule für Heilkunde "Heilkunde als Schulungsweg" statt.



Donnerstag, 19. Oktober 2017

Osteopathie - "Quo vadis, Patrona?"

Geliebte Osteopathie,
vielleicht erinnerst Du Dich noch, es ist jetzt sicher fünfzehn Jahre her, ich habe damals in Berlin meine Naturheilpraxis eröffnet.

Drei Jahre zuvor hatte ich Dich kennengelernt. Bei einem Vortrag meines späteren Lehrers.
Dieses erste kennenlernen hat in mir das Feuer für Dich entzündet: Was ich von Dir erfuhr war in seiner Prägnanz und Klarheit ebenmäßig und schön:
  • Der Körper ist eine Einheit. Er ist immer als Ganzes an Gesundheit und Krankheit beteiligt.
  • Der Körper verfügt selbst über die Heilungskräfte derer er bedarf.
  • Struktur und Funktion sind gegenseitig miteinander verbunden.
Und mit einem verheissungsvollem Seitenblick fügtest Du hinzu:
Die osteopathische Behandlung folgt dabei diesen von Dr. Still entwickelten Prinzipien, sie ist die praktische Umsetzung derselben.
Dem konnte ich nicht widerstehen!

Hatte ich doch zuvor  die zeitgenössische "Krankenhausmedizin" während meiner Zivieldienstzeit als Pfleger und "Sani" kennengelernt, hatte ich mich zuvor bemüht die chinesische Medizin zu erlernen mit ihren wunderbaren alten Texten und ihrer komplizieren und launischen Energetik. Und nicht zuletzt mich um die herrische und idealistische, unnahbare Homöopathie.

Zuvor wäre ich Dir fast schon einmal begegnet - im Anatomieuntericht einer alten Ärztin in der Ausbildung zum Gymnastiklehrer in Loheland. Hier ging es um Formzusammenhänge, Bildungsgesten und das "inneren" Verständnis der Form von Knochen, Sehnen und Bänder zu einem "Bewegungsorganismus" aus welchem sich die "heilsame gymnastische Bewegung" würde ablesen und finden lassen - ganz im Sinne klassisch griechischer Gymnastik.

Aber, vielleicht war war ich da zu jung oder Hermes zu fern - ich liebte dich - erkannte Dich aber noch nicht!

Doch nun, im Kreuzberg (jaja: "Venio Romam iterum crucifigi.") der 90er lernte ich Dich kennen und lernte um deinetwillen die Anatomie... Anatomie... Anatomie... Knochen, Bänder, Sehnen, Gefäße Organe  - alles was ich mir in Loheland Gymnastisch erübt hatte machte nun Sinn - welche Freude!

Und ich lerne Palpieren... Palpieren und noch mehr Palpieren... Die Bewegung der Gelenke und Organe ertasten, den Puls der Flüssigkeiten spüren, die Wärme unter der Haut erkennen,  den Strom der Säfte in den Bäumen - ein neues Sinnesreich erschlossest Du mir! 

Und Du beschenktest mich damit, daß dadurch, daß ich dich  in einem Knie - einem Kopf und einem Bauch "suchte" die Schmerzen meiner Patienten sich besserten...
Die Heilung oder Linderung die sie fanden kam von dir, geliebte Osteopathie, was ich tun musste war, dich in diesem geplagtem Bein, Rumpf oder Kopf ehrlich und Aufrichtig zu suchen - Anatomie und Palpation wurden zur Liebeserklärung an Dich - osteopathische Techniken zu den Worten mit denen ich Dir versuchte meine Verehrung auszudrücken.

In dieser Zeit umgabst Du mich mit vielen Freunden und Lehrern. Ich fand viele Gleichgesinnte.
In San Diego begegnete mir mit Viola eine Lehrerin welcher ich mehr verdanke als mir die Behandlung von Kindern vermittelt zu haben - Sie öffnete mir die Augen für die spirituellen Aspekte der Osteopathie, greifbar weil von ihr gelebt!


Doch die Dinge haben sich seither verändert.
Ich schreibe Dir heute, weil ich empfinde, daß das was Du für mich bist mir heute nicht mehr im Begriff  "Osteopathie" entgegenkommt...

Denn seit geraumer Zeit fühle ich mich als Osteopath unter Osteopathen nicht mehr wohl — scheint es doch nur noch um die möglichst baldige und vollständige Eingliederung der Osteopathie in ein von Krankenkassennormen geprägtes,  staatlich dirigiertes, pathogenetisch orientierten Gesundheitssystem zu gehen!

Auch mit dieser "Akademisierung der Osteopathie" kann ich mich nicht identifizieren,    scheint es doch unter vielen Kollegen vor allem darum zu gehen «ärztegleich» am Götterhimmel in Weiss zu erstrahlen und mit Titeln wie  D.O. M.R.O.  M.Sc. päd. Ost,  G.Os.C.-GB, D.O.® aufzutrumpfen. Geht es deren Patienten wirklich besser, wenn sie von so vielen Buchstaben behandelt wurden?

Bleibt von dir in einer "Qualitätsgesicherten" und durch eine zunehmend von Machtpolitik und Ego-Tripps bestimmten  institutionelle Landschaft noch Raum für Dich als eine Osteopathie die gleichwohl Kunst, Philosophie und Wissenschaft ist?

Was wird aus deinem kleinem lebendigen Squirrel in seinem Astloch, wenn der Baum gefällt, und in Scheiben aus "Kinderosteopathie", "Sportosteopathie", demnächst vielleicht noch Dentalosteopathie oder was weis nicht was zerteilt worden ist?

Nein, meine liebe, geliebte Osteopathie in dieses Land physiotherapeutisch degradierter Realpolitik werde ich nicht Folgen!
Um die Worte Victor Hugos zu verwenden, als er sich gegen den Staatsstreich des späteren Napoléon III wendete habe ich den Entschluss gefasst, Dir als "Freie Osteopathie" treu zu bleiben  "selbst wenn nur noch einer bliebe, eben der Letzte zu sein".

Ich werde weiter lernen und ich werde weiter üben um eben diese, deine „denkenden, fühlenden, sehenden, wissenden Finger zu entwickeln" und "mich daran machen zu berühren” (Sutherland).

Jan H. Schaa

Montag, 27. Februar 2017

Winter - Heuschnupfen, jetzt dran denken!


Noch hat die Heuschnupfensaison nicht begonnen. Eine gute Zeit um Vorbeugung zu betreiben!

Allergien und insbesondere Heuschnupfen können einem das Leben wahrhaftig zur Qual machen, da ist es nur zu verständlich wenn man sich der wirksamen und gegen Rezept erhältlichen Medikamente zur Unterdrückung der Symptome bedient.
Andererseits belasten diese Medikamente den Organismus und können auch nicht unerhebliche Nebenwirkungen erzeugen wie ein Blick in die Beipackzettel deutlich macht.
Aber auch die Naturheilkunde ist bei Allergien nicht machtlos!
Es gibt vielerlei Möglichkeiten den Organismus zu unterstützen und zu optimieren, damit die allergische Überreaktion nicht mehr nötig ist oder weniger heftig ausfällt.
Die Craniosacrale Osteopathie ist eine erprobte Methode um das Milieu der Schleimhäute so zu verbessern und so die Empfindlichkeit für allergene Stoffe herabzusetzen.
Durch eine harmonisierung des autonomen Nervensystems wird die Ver- und Entsorgung des gesamten Nasen-Rachen-Raumes, der Bronchien und Lungen verbessert, und die Neigung des Körpers zur allergischen Überreaktion reduziert.
Durch Behandlung der Leber und des Verdauungstraktes wird die Ausscheidung von Giftstoffen und Toxinen angeregt, so daß die Kompensationsfähigkeit des Organismus gegenüber äußeren Belastungen steigt.
Die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) ist ebenfalls als Methode den Organismus bei der Entgiftung zu unterstützen sehr erfolgreich.
Insbesondere als Ergänzung einer Osteopathischen Behandlung hat sich der Einsatz von Heilkräutern bei Allergien und Heuschnupfen bewährt.
Die Anwendung potenzierter Heilmittel wie sie die Homöopathie und Anthroposophische Medizin verwendet ist eine weitere sehr wirksame und Erfolgreiche Methode im Umgang mit Allergien und Heuschnupfen.
Die feinstofflichen Information der durch Potenzierung aufgeschlossenen Wirksubstanzen können dazu dienen die durch Allergene bewirkten körperlichen Beschwerden aufzulösen und zu neutralisieren.
Eine frühzeitig begonnene Therapie kann die Heuschnupfensaison oftmals um vieles erträglicher werden lassen, und somit helfen viele der schädlichen Medikamente zu reduzieren oder überflüssig zu machen.
Zu einer persönlichen Beratung stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Betrachtungen zu den Wegen in der Spirituellen Entwicklung.

Wege sind Individuell

Verkehrt man in Kreisen, welche sich mit alternativ-Medizin, Alternativ-Psychotherapie, Alternativ-Persönlichkeitsentwicklung mit Alternativ-Pferde-Arbeit, Alternativ-Pädagogik und so weiter beschäftigen, so findet man einen bunten Strauß an Namen, Verfahren, Heilslehren und Überzeugungen; ihre Zahl ist Legion.
Alle sind jedoch Kinder des einen Wunsches des Menschen in sich selbst, seinem Leben und seinem Handeln und Streben  einen tiefergehenden Sinn zu erkennen.
Viele Wege führen zum Ziel. Gerade die Vielgestaltigkeit des Wegenetzes ist eines der wichtigsten Voraussetzungen modernen Erkenntnisgewinns, auf welchem Gebiet auch immer. Es soll hier auch gar nicht darum gehen, einzelne Wege als besser, schlechter, wahrer oder vorteilhafter zu beschreiben.

Jeder kann nur seinen eigenen Weg gehen!

Verbleiben wir aber kurz  bei dem Bild, so werden wir Wege finden, welche viel befahrenen Autobahnen gleichen, hier tummeln sich Groß und Klein, Schnell und Langsam. Die Beschilderung ist eindeutig und grobmaschig, aber dafür weis der Reisende schon in Karlsruhe, daß er, bewegt er sich nur weiter, irgendwann in Hamburg oder so er will in Berlin ankommen wird.
Andere Wege gleichen verschlungenen Saumpfaden. Hier verläuft der Weg kurvenreich, angepasst an Berge, Bäume, Fluren und Gewässer: die Wegverhältnisse wechseln immerfort und der Reisende weis nicht immer was ihn nach der nächsten Wegkehre erwartet. Hier können keine Massen daher stapfen und begegnet man einander wird der Kontakt ein anderer sein als der eine Begegnung auf der Autobahn. Auch das Fernziel ist nicht das zentrale Streben, fesselt doch ein Baum, ein Tal eine Wiese die Aufmerksamkeit. Gut möglich, das wer aufbrach um Hamburg zu erreichen seinen Weg in Växjö (von dem er zur Beginn der Reise noch nie gehört hatte) beendet und Hamburg nie zu Gesicht bekam.

Die Reisenden der unterschiedlichen Wege bringen auch ganz unterschiedliche Qualitäten mit die sie gerade diesen Weg gehen lassen.  Wer nicht klettern kann wird besser keinen Klettersteig wählen, wer kein Auto hat besser nicht die Autobahn. Wer sich in fremden Gegenden nicht selbst Orientieren kann nimmt lieber den Zug...
Für viele Menschen ist es nicht gut allein zu gehen, sie brauchen eine Gruppe, einen Führer und die Sicherheit welche ihnen diese bieten, andere hingegen sind in einer Gruppe unglücklich, sie reisen lieber allein oder mit nur wenigen Weggefährten.

Wichtig allein ist ob jemand  seine passende Reisemethode  gefunden hat. Dies kann aber nur jeder für sich selber beurteilen.

Für mich z.B. stellt die Teilnahme an einer Busreise mit Verkaufsschau keine erstrebenswerte Reiseform dar. Auch der Besuch einer gotischen Kirche mit einer Gruppe "ach wie interessant, ach wie spannend" rufender "Interessierter" ist für mich ein Graus. Für einen Anderen aber ist es gerade die Busreise welche ihm Ermöglicht z.B. trotz  Armut und Alter  auf Reise zu gehen und so andere Menschen kennenzulernen oder der Besuch von Chartres mit einem Erfahrenen Führer der Weg zu seiner für ihn wichtigen Inspiration.
Oma Hilde wäre wahrscheinlich mit einem Reiseerlebnis welches darin besteht Nachts bei Regen in einer unbekannten Gegend Italiens einen Schlafplatz zu finden sehr unglücklich: ich liebe diese Herausforderung...
Auch habe ich bei meinem Besuchen in Chartres sicherlich nicht alle in das Gebäude "hineingeheinmisten" geistigen Bezüge gesehen geschweige denn erkannt, nein ich war sogar zur falschen Zeit dort und das Gebäude war aus irgendeinem Grund geschlossen - so habe ich eineinhalb Stunden auf dem Portal gesessen und die Energie dieses Ortes erlebt- und eine Imagination gehabt über den Ort vor der Bebauung - (habe dafür aber keine Beweise, der dann folgende Besuch in der Kirche was dann nicht mehr von großer Bedeutung für mich, ...zu diesem Zeitpunkt).

Nun, der Sinn dieser netten Metapher ist klar, denke ich: "Wat dem einen sin Uhl is dem andern sin Nachtigall". Möge jeder auf seine Weise glücklich werden.

Jetzt möchte ich folgende Überlegung  hinzustellen:

Glauben ist Individuell

Der Erfahrungsraum menschlichen Geistes ist, so glaube ich, unendlich! Wir alle zusammen sind  "der" Gott, umschließen alles von Alpha bis Omega,  ein paar im Glauben vereint sind Götter, ist die Gruppe Menschen eines gemeinsamen Bewusstseins (Glaubens) größer ist ist der Gott größer, ist sie kleiner, ist der Gott kleiner, vielleicht sind  lokale Götter die durch ein paar Gleichgesinnte erzeugten "Monaden".
Man möge mir diese grobe Vereinfachung verzeihen, vielleicht werde ich sie eines Tages genauer ausarbeiten. Jedenfalls macht sie auf eine interessante Frage aufmerksam, nämlich die, ob der Glaube an einen Gott diesen erzeugt, oder ob ein (irgendwie gearteter Gott) den Glauben an ihn erzeugt...

Genau hier aber beginnen viele "Reiseveranstalter " mit etwas was ich als der geistigen Entwicklung sehr abträgliche Überheblichkeitswertung bezeichne: "Willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein." Oder wie in weniger tatkräftigen Kreisen üblich die Aussage: "dieser arme Mensch, er kann den den "wahren Gott" nicht erkennen", "er ist nicht weit genug Entwickelt", "er ist materialistisch", "oberflächlich" oder was auch immer dann für Adjektive gefunden werden.
Und verknüpft mit der Wertung zu den Wegen der geistigen Entwicklung hört es sich dann so an: "er wollte/konnte diesen (einzig richtigen) Weg nicht gehen", "er hatte nicht die Kraft diesen (unseren) spirituellen Weg zu gehen" etc. pp.
Jedenfalls fühlt sich der, der sich dieser "Propaganda" von sich gibt "wertiger", "weiter", "reifer", im Besitz der "Wahren Lehre" und wird kaum bereit sein, den Wert des Anderen anzuerkennen:
Ein wunderbarer Weg in die Götterdämmerung, zumindest nicht ein Weg welcher die entsprechende Person wahrhaft weiterbringt, da ab diesem Zeitpunkt das Ego jeder geistigen Entwicklung im Wege stehen muss... Im Sinne von: "Ich bin ja besser weil ich besser bin."


wird weitergeschrieben...

Sonntag, 4. April 2010

Das Öldispersionsbad

Die Haut ist unser größtes Stoffwechsel und Sinnesorgan. Sie besitzt gleichermaßen die Fähigkeit Schutz und Grenze für unser Körperinneres zu sein, als auch Stoff- und Wahrnehmungsaustausch mit der Außenwelt zu ermöglichen.

Die medizinische Anwendung von Wasser zu Bädern ist Jahrtausende alt. Wobei die Heilkraft sowohl auf den thermischen (heiße und kalte Bäder) als auch den stofflichen (z.B. Schwefelquellen, Kräuterbäder) Wirkungen beruht.

Das Öldispersionsbad vereint nun diese beiden Wirkungen des medizinischen Bades in besondere Weise:
Durch eine rein physikalische Verwirbelung mit dem Jungebad® -Gerät werden medizinische Öle in feinste Verbindung mit dem Wasser gebracht (emulgiert). Das Öl erfährt so eine vieltausendfache Oberflächenvergrößerung und wird so intensiv vom Hautstoffwechsel aufgenommen; so kommt ein Öldispersionsbad durchaus einer medikamentösen Anwendung gleich.

Da Ätherische Öle eine Vielzahl medizinischer Wirkungen besitzen, kann durch die Verwendung verschiedener Öle eine gezielte Abstimmung auf die Bedürfnisse des Patienten erfolgen.
In der gemeinsamen Anwendung mit warmen Wasser kommt der spezielle wärmende und einhüllende Charakter der Öle besonders zur Wirkung. Dies unterstützt den Wärmeorganismus und fördert die Selbstheilungskräfte. Durch eine rhythmisch ausgeführte Unterwasser -Bürstenmassage kann dies noch verstärkt werden.

Das Öldispersionsbad stellt so eine hervorragende Ergänzung und Unterstützung anderer Naturheilkundlicher Verfahren insbesondere der Osteopathie dar.
Die entspannende und belebende Wirkung macht es auch als wohltuenden Ausgleich zum Alltagsstress beliebt.

Anwendungsbeispiele für Öldispersionsbäder:
  • Durchblutungsstörungen
  • Erkrankungen des “Rheumatischen Formkreises”
  • Hauterkrankungen
  • Chronischen Schmerzleiden
  • Neurologische Erkrankungen
  • Chronische Organerkrankungen
  • Lungenleiden (Asthma, Krupp, chronische Bronchitis)
  • Allergien, Heuschnupfen
  • Allgemeine Immunstimulation
  • Chronische Müdigkeit
  • Lymphatische Stauungen
  • Schlecht heilende Wunden
  • Psychische Labilität

Sonntag, 28. Februar 2010

Antroposophische Heilkunde

Die Antroposophische Heilkunde wurde zu Beginn der zwanziger Jahre von Dr. Rudolf Steiner und Dr. med. Ita Wegman in Zusammenarbeit mit anderen Ärzten begründet. Die antroposophische Heilkunde versteht sich als eine um geisteswissenschaftliche Aspekte erweiterte Medizin.Zur Beurteilung von Gesundheit, Krankheit und Heilung stützt sie sich auf die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der Medizin und berücksichtigt aber gleichwertig die Gesetzmäßigkeiten von Leben, Seele und Geist in ihren gegenseitigem Abhängigkeiten.Nach Anschauung der anthroposophischen Menschenkunde Rudolf Steiners besitzt der Mensch vier Wesensglieder welche in ihrem harmonischen Zusammenwirken die leibliche, seelische und geistige Gesundheit bestimmen. Diese vier Anteile werden als “Physischer Leib”, “Bildekräfteleib”, “Empfindungsleib” und “Ich” bezeichnet
  1. Substanz Leib (Physischer Leib) - unbelebt stofflich - „mineralisch“ - “ist” 
  2. Bildekräfteleib (Ätherleib) - Grundlage der Lebensorganisation - „pflanzlich“ - “lebt” 
  3. Seelenleib (Astralleib) - Grundlage des Gefühlslebens - „tierisch“ - “fühlt” 
  4. Ich-Organisation - Grundlage des individuell Geistigen - „menschlich“ - “denkt” 
Der physische Leib ist aus den Stoffen der leblosen mineralischen Welt aufgebaut und unterliegt den Gesetzen der Chemie und Physik. Ihn haben Mensch, Tier und Pflanze in gleicher Weise.

Der Schritt vom rein physischen des Mineralischen zum organischen kommt durch die Wirksamkeit einer Kraft zustande welche die mineralische Stoffe unter eine höhere Ordnung stellt, welche sich durch Stoffwechsel, Wachstum, Regeneration und Fortpflanzung ausdrückt.

Diese Kraft wird als Bildekraft oder in ihrer Beziehung zum Organismus als Ätherleib bezeichnet. Diese Lebensorganisation bewirkt in Mensch, Tier und Pflanze die Gestaltbildung.
Die Empfindungsorganisation (Astralleib) ist der Träger von Trieben, Instinkten und gefühlshafter Innerlichkeit, die auch Eigenbewegung möglich werden läßt, diese haben Mensch und Tier gemeinsam.

Das Selbstbewußtsein des Menschen, die Instanz welche sich als Individualität zu begreifen im Stande ist und sich mit “Ich” bezeichnen kann ist in seinem geistigen Wesenskern, dem Ich, begründet. Dieser Anteil ist das eigentlich menschliche welcher ihn vom Tier abhebt weil eine geistige Individualität besteht aus der heraus der Mensch kulturschaffend und lernend sein Leben zu reflektieren vermag.


Diese Vierheit differenziert im Sinne einer funktionellen Gliederung die Grundgesetzlichkeiten des Menschen und seines Wesens.

Der physische Leib ist durch die natürlichen Sinnesorgane wahrnehmbar, die drei anderen Wesensglieder nicht. Sie können zunächst nur mittelbar an ihren Wirkungen im Bereich der sinnlichen Phänomene erkannt werden.

Das morphologisch Zusammenwirken dieser Wesensanteile in der menschlichen Leiblichkeit bewirkt eine funktionelle Dreiheit von:

Nerven-Sinnes-System mit seinem Hauptorgan dem zentralen Nervensystem, welches aber funktionell in den ganzen Körper hineinwirkt, dem Rhythmischem System mit seinem funktionellen Zentrum in der Brusthöhle mit Herz und Lungen, sowie dem Stoffwechsel-Gliedmaßen-System das alleStoffwechselvorgänge sowie das willkürliche Bewegungsvermögen umfaßt und sein Zentrum in den Stoffwechselorganen der Bauchhöhle und Gliedmaßen hat.

Dieser physischen Dreigliederung entspricht eine seelische Dreigliederung des Menschen:
  1. Denken - Nerven-Sinnes-System 
  2. Fühlen - Rhythmischem System 
  3. Wollen - Stoffwechsel-Gliedmaßen-System 
Diese Ordnung wirkt sich im gesamten Organismus morphologisch als auch funktionell aus. Das Zusammenspiel der Organsysteme, Gewebe und Zellen wird von dieser Dreigliederung gestaltet und gelenkt.

Zwischen den beiden gegensätzlichen Anteilen dem Nerven-Sinnes-System und Stoffwechsel-Gliedmaßen-System mit ihren polaren Dynamiken steht vermittelnd das Rhythmische System und schafft so Gesundheit im Sinne eines labilen Ausgleichs, Verschiebungen dieses harmonischen Zusammenwirken der Wesensglieder zu einem der Pole ergeben die vielfältigen Krankheitserscheinungen.

Diese Anschauung einer leiblich-seelischen Entsprechung ermöglicht eine ganzheitliche Sicht auf physiologische und pathologische Phänomene.
So ergibt sich das Therapieziel aus der Aufgabe, das Gleichgewicht der unausgewogenen Wirkungen der Wesensanteile wiederherzustellen.

Zur Heilmittelfindung ist stehst zu klären wie die oben beschriebenen Wesensglieder bei einem kranken Menschen verschoben sind und mit welchem Heilmittel eine Heilung des Patienten erzielt werden kann. Hierzu ist es wichtig die Wesensverwandtschaft des Menschen mit den Naturreichen (mineralisch, pflanzlich, tierisch) zu kennen sowie die leiblichen Veränderungen als Ausdruck des seelischen und des geistigen mit diesen in Beziehung setzen zu können.

Die antroposophische Heilkunde greift dabei auf die Erfahrungen der Naturheilweisen, Phytotherapie, Homöopathie, Psychotherapie und künstlerischen Therapien sowie naturwissenschaftliche Methoden zu und stellt diese unter den Bezugspunkt der geisteswissenschaftlichen Arbeiten Rudolf Steiners.

Eine Ausganssubstanz muß meist erst durch ein geeignetes pharmazeutisches Verfahren zum Arzneimittel gemacht werden.
So steht die Zubereitung zwischen Substanz und Organismus des Patienten. Das Herstellungsverfahren kann somit gezielt verwendet werden um einzelne Aspekte des Arzneimittelausgangsstoffes auf die spezifische Krankeitssituation auszurichten. So werden z.B. Kaltauszüge, Auskochungen, Destilation, Röstung Verkohlung und Veraschung et cetera eingesetzt. Die Eignung des Herstellungsverfahrens ergeben sich aus dem wesentlichen Zusammenhang mit dem therapeutischen Ziel. Die Verabreichung der Medikamente erfolgt meist in potenzierter Form entweder über den Verdauungstrakt oder als Injektion.

Des weiteren kommen äußere Anwendungen wie zum Beispiel rhythmische Einreibungen mit Salben und Ölen, Massagen und Öldispersionsbäder zum Einsatz.

Weitere Bereiche der anthroposopischen Medizin sind die Heileurythmie, eine von Rudolf Steiner begründete Bewegungstherapie, sowie die künstlerischen Therapien und eine auf dem anthroposophischen Menschenbild und Krankheitsverständnis begründete Psychotherapie.

Sonntag, 7. Februar 2010

Does Humor belongs to Medicin?

Der angemessne Umgang mit dem Patienten stellt stets eine besondere Anforderung an die menschliche Kompetenz des Arztes und Therapeuten dar. Es bedarf sicherlich keiner ausführlichen Erläuterung das hier ein riesiges Manko moderner Arzt- und Therapeutenausbildung besteht.
Hier werde ich in Zukunft auch den einen oder anderen Satz zu schreiben wissen, an dieser Stelle möchte ich auf den ausgezeichneten Beitrag von Divertimento verweisen, welcher die Problematik der gemeinsamen Sprache von Arzt und Patient zum Inhalt hat.

Divertimento - Beim Doktor   (YouTube)

Montag, 1. Februar 2010

Als ich mich selbst zu lieben begann...

Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist – von da an konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.

Als ich mich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen sind für mich, gegen meine Wahrheit zu leben. Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.

Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben, und habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht, was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo. Heute weiß ich: Das nennt man EHRLICHKEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, was mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das „gesunden Egoismus“, aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.

Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt: Das nennt man DEMUT.

Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo alles stattfindet, so lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann. Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner. Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN!

Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag (16.04.1959)


Sonntag, 17. Januar 2010

Sinnesphysiologische Betrachtungen

Wie sich leicht einsehen lässt, nehmen die Sinne des Menschen die zentrale Bedeutung ein, ihm Lebens- und Handlungsfähigkeit zu geben.
Man kann also ohne Übertreibung behaupten: Erleben ist Sinneseindruck 

Zunächst erscheinen uns die fünf „klassischen Sinne": 
  • Sehen, 
  • Hören, 
  • Riechen, 
  • Schmecken 
  • Tasten. 
Betrachtet man aber beispielsweise das Tasten genauer, stellt man schnell fest, daß schon dieser Sinn universeller ausgeprägt ist, als dies zunächst den Anschein hat. Ich nehme meinen Körper durch die Tastempfindung der Haut wahr: Wärme, Kälte, Schmerz und Druck sind Selbstempfindungen, die mir eine Identifikation mit meinem Körper ermöglichen, obwohl ja diese von der Außenwelt sozusagen provoziert sind.

Ähnliche Betrachtungen ließen sich unschwer für die anderen erwähnten Sinne gleichfalls anstellen: Nimmt man alle Erfahrungsmöglichkeiten des Menschen zu einer „Sinnesorganisation" zusammen, ergeben sich zwölf Sinnesqualitäten (Vgl. Rudolf Steiners Gesamtausgabe GA 45).

Zu den üblichen, an physische Organe gebundenen Sinnen kommen so Sinne, die nicht ohne weiteres einem speziellen Organ zugeordnet werden können, aber dennoch auf der Leiblichkeit des Menschen beruhen.
Nach einer Einteilung in drei Sinnes-Gruppen sind dies:

Die unteren oder leibbezogenen Sinne:
  • Lebenssinn
  • Bewegungssinn
  • Gleichgewichtssinn
  • Tastsinn. 
Die mittleren oder umweltbezogencn Sinne: 
  • Wärmesinn
  • Geschmackssinn 
  • Geruchssinn 
  • Sehsinn. 
Die oberen oder Erkenntnissinne: 
  • Hörsinn, 
  • Wort- oder Sprachsinn 
  • Begriffs- oder Gedankensinn 
  • Ich-Sinn.

Die Sinne der ersten Gruppe

Mit den Sinnen der ersten Gruppe, den unteren Sinnen, ist der Mensch nach innen gerichtet. Befindlichkeiten des Körpers werden uns durch Tastsinn, Bewegungssinn und Gleichgewichtssinn bewusst - zu diesen drei allgemein bekannten Sinnen fügt R. Steiner den Lebenssinn hinzu. 
Bei der Geburt des Menschen sind die unteren Sinne ausgebildet und funktionstüchtig. Neuere Untersuchungen bestätigen sogar ein schon sehr frühes Funktionieren in der Fötalzeit.

Der Tastsinn oder Hautsinn vermittelt, wie oben bereits ausgeführt, eine Selbstempfindung des Körpers, speziell an der Oberfläche - nun ist aber auch innerhalb des Körpers Oberfläche empfindend ausgestattet, nur gelangen uns diese Empfindungen meist nicht so deutlich ins Tagesbewußtsein.

Der Gleichgewichtssinn ermöglicht es uns, unseren Körper in der Dimensionalität des Raumes wahrzunehmen. Das Organ dieses Sinnes liegt im Felsenbein des Schädels. Drei, in den drei Raumesebenen zueinandergestellte Bogengänge, beherbergen kleine Knochenkügelchen, deren Lage durch feine Sinneshärchen von den Nerven registriert wird. Es ist aber bei dem, was man „Gleichgewicht" nennt, zu bedenken, daß dieses auch durch das Sehen, das Tasten und auch das Hören zustande kommt.

Der Bewegungssinn ist eng mit dem Tast- und dem Gleichgewichtssinn verbunden. Dennoch bereichert er uns um eine deutlich eigenständige Wahrnehmung. Die uns durch ihn vermittelten Informationen sind die der Lage- und Formveränderung des eigenen Körpers, vor allem in Bezug auf Muskeln und Gelenke. Das Erfahren von Bewegungsqualitäten wie schnell, langsam, sicher und unsicher etc. tritt uns aber meist nicht direkt ins Bewusstsein, es dient uns im Zusammenspiel mit den anderen Sinnen und dem Willen zum Ausführen all unserer Handlungen.

Der Lebenssinn wurde von R. Steiner den oben genannten hinzugefügt. Dieser Sinn ist eine tief im Unterbewusstsein verwurzelte Wahrnehmung. Sie äußert sich in einem allgemeinen Lebensgefühl: Wohlbefinden und Unwohlsein.


Die Sinne der zweiten Gruppe 

Die Sinne der zweiten Gruppe sind auf die Umwelt des Menschen ausgerichtet. Durch sie gewinnt der Mensch Kenntnis von der äußeren Erscheinung und der inneren Qualität der Stoffe, die ihn umgeben. 
Sie sind ebenfalls mit der Geburt ausgebildet, bedürfen aber noch einer weitergehenden Ausreifung. 


Der Geschmackssinn vermittelt uns Kenntnis über die stoffliche Qualität der Welt, vor allem unserer Nahrung. Mit dem Geschmackssinn erhalten wir „Aufschluß" über die im Wasser gelösten Substanzen, d.h. wir können durch ihn Wissen von der „Chemie" des Stoffes vermittelt bekommen.

Der Geruchssinn bedarf der Luft als Träger. Auch mit ihm nehmen wir die Stofflichkeit der Welt direkt wahr, aber im Vergleich zum Geschmackssinn auf einer viel feinstofflicheren Ebene. Es ist bemerkenswert, daß die Geschmacks- und Geruchsempfindungen im allgemeinen zwar bewußt werden, aber dennoch vor allem auf das Gefühl wirken.

Der Sehsinn erscheint uns als einer der wichtigsten Sinne. Er vermittelt uns eine Fülle von Daten der äußeren Welt: Licht, Dunkelheit, Farbe, Form, Lage und Bewegung der Objekte. Durch all diese Erfahrungen bilden wir uns vornehmlich unsere Urteile über das Wesen der Dinge.

Der Wärmesinn ist ein weiterer auf die Umwelt bezogener Sinn. Er ist, ähnlich dem Tastsinn, über die Ganzheit unseres Körpers ausgebildet. Mit dem Wärmesinn nehme ich eine innere Qualität oder Eigenschaft des Objektes wahr. Außer der Differenzierung von heiß und kalt ermöglicht mir dieser Sinn jede Graduation von warm und kühl zu unterscheiden.
Einer besonderen Beachtung bedürfen die Empfindung der eigenen Körpertemperatur und die Relationsknüpfung dieser zur Außentemperatur, wie wir sie vor allem im Frösteln und Schwitzen, aber auch besonders im Fieber erleben.


Die Sinne der dritten Gruppe

Die oberen Sinne, die auch als Erkenntnissinne bezeichnet werden, öffnen dem Menschen den Zugang zum Mitmenschen. Durch sie kann der Mensch über das Innere des Anderen, über seine Gedanken, Empfindungen und seine Persönlichkeit Aufschluß erhalten. 

Der Hörsinn ist der einzige Sinn dieser Gruppe, welcher direkt über ein physiologisches Organ aufzufinden ist. Mit dem Hören nimmt der Mensch Geräusche aus seiner Umwelt wahr. Durch die Töne erfährt er etwas Wesenhaftes über die Objekte. Der Klang von Holz, Stein oder Kunststoff vermittelt uns etwas von der Qualität des Gegenstandes. Auch beim Hören von Sprache erfahren wir durch Betonung, Modulation und Klangfärbung etwas vom Wesen des Sprechers.

Der Sprachsinn der eng mit dem Gehörsinn verbunden ist, ermöglicht es uns, die Bedeutung des gehörten zu erfassen und das "Wort im Geräusch" zu erkennen. Der Sprachsinn bezieht sich natürlich auch auf geschriebene Sprache oder beim Gehörlosen auf Geste und Mimik. Die Unabhängigkeit von einem physischen Organ zeigt sich darin, daß der Spracherwerb rassenunabhängig an der Umwelt erfolgt.

Der Gedankensinn gibt dem Menschen die Möglichkeit, den hinter dem Worte stehenden „Sinn" zu erkennen, den abstrakten Gedanken, welcher mit den Worten ausgedrückt werden soll, zu verstehen. Dadurch eröffnet sich dem Menschen etwas vom Innenleben des Gegenüber.

Der Ichsinn läßt uns die im Gegenüber wirksame Ich-Wesenheit erkennen. Die als Individuation bezeichnete Ausbildung der Ichfunktion läßt sich gut in der Kindesentwicklung beobachten.




Beziehung der unteren zu den oberen Sinnen

In der oben aufgeführten Aufstellung der Sinne wird eine schrittweise Erweiterung des Kenntnishorizontes aufgezeigt. Grob deckt sich diese Reihenfolge auch mit dem entwicklungsgeschichtlichen Auftreten dieser Sinne in der Evolution. 
Bedeutsam für die Sinnesphysiologie ist die Verbindung der Sinne mit den grundlegenden Seinsbereichen des Menschen, dem Wollen, dem Fühlen und dem Denken: 


Die unteren Sinne der ersten Gruppe sind, wie oben ausgeführt, leibbezogen auf die zentralen Vitalfunktionen ausgerichtet. Sie sind mit dem Willenselement verbunden, welches markant in der Vitalität, der Lebendigkeit, eines Individuums seinen Ausdruck findet und am besten mit dem (über)Lebenswillen, dem Fortpflanzungswillen charakterisiert ist. Die Erfahrungen dieser Sinne sind vor allem Erfahrungen unseres Befindens.

Die umweltbezogenen Sinne der zweiten Gruppe zeigen eine starke Verbindung zum Gefühlsleben. Sie haben eine enge Beziehung zum seelischen Sein des Menschen. Die Erfahrungen dieser Sinne sprechen Menschen in seinem Empfinden an: Etwas schön oder hässlich finden, einen anderen Menschen „nicht riechen zu können", oder  "geschmackvoll angezogen sein"...


Die Sinne der oberen, dritten Gruppe sind in Bezug auf Erkenntnisleistung leicht dem geistigen Sein des Menschen zuzuordnen. Bemerkenswert ist, daß diese Sinne bis auf den Hörsinn keine physischen Sinne mit eigenem leiblichen Organ sind und erst im laufe der ersten Lebensjahre entwickelt werden. Die Erfahrungen dieser Sinne weist von der Empfindung (Hörsinn) bis zu Erkenntnis (Gedankensinn).


Außer einer kontinuierlichen Erweiterung des Erkenntnishorizontes durch ihre gegenseitige Ergänzung, stehen die Sinne auch in einer Beziehung der Transformation und Metamorphose der unteren in die oberen Sinne zueinander. In der folgenden Abbildung ist dies durch die horizontalen Verbindungen dargestellt:



     Die Sinne in Ihrer Beziehung zueinander und zu den Wesensgliedem



Der Gleichgewichtssinn bereitet die spätere Ausbildung der Hörwahmehmung vor. Nach A. Bauer benutzt das Gleichgewichtsorgan ein „der Mathematik vergleichbares Element". Auch im Hören, besonders im Hören von Musik, liegt ein Wahrnehmen mathematischer Gesetzmäßigkeiten.

Der Bewegungssinn bereitet die Ausbildung des Sprach-/Wortsinns vor. In der Ausbildung des Bewegungsspieles kommt, wie oben angedeutet, ein Nachahmen und ein kreatives Gestalten der nachgeahmten Elemente zusammen. Die Sprachentwicklung, welche offen zu Tage tritt, wenn die letzte Stufe des Aufrichtung erreicht ist, zeigt ein ähnliches Konzept von „passiver Resonanz" und „aktiver Komposition". Der Lebenssinn schafft die Grundlage für die gedankliche Begriffsbildung des Gedankensinns. Aus den organischen Tiefen des Bewußtseins, in denen die Organe „plastiziert" werden, vermittelt der Lebenssinn, in Phantasie und Vorstellungskräfte transzendiert, Wahrnehmungen von Befinden und Sein (Uwe Strawe). Der Tastsinn wird verwandelt im Ichsinn wirksam. In der Identifikation mit einem „inneren Selbst" zeigt sich eine erkenntnisgemäße Abgrenzung von Subjekt zu Objekt. Auch unsere Hautsinne grenzen uns von der Umwelt ab. Erst ein Bewußtsein von der Gesamtgestalt des Leibes ermöglicht es uns, ein Ich zu empfinden.



Samstag, 16. Januar 2010

Die Ausbildung des Leibes im Kindesalter

Betrachtet man das Leben eines Neugeborenen, so wird man finden, daß dieser kleine Mensch gänzlich davon in Anspruch genommen ist, körperlich zu leben: das Atmen, das Trinken, das Verdauen und das Ausscheiden erfordern große Anstrengungen; die meiste übrige Zeit im Leben eines Säuglings wird schlafend verbracht. In dieser Periode wächst der Mensch sehr schnell, schneller als jemals wieder in seinem Leben. Er bildet also aus der Nahrung, aus der Luft, aus den Stoffen, welche er aufnimmt, seinen Körper. Gut geschützt durch die mütterliche Wärme, Zuneigung, Sorge wird all diese fremde Substanz zu der eigenen gemacht, durchlebt, gebildet.

Diese Bildung wird dadurch mitbestimmt, welcher Art die Wärme, Zuneigung und Fürsorge ist, die auf das Kind wirkt. Wenn das Umfeld - in der ersten Zeit des Lebens ist dies vor allem die Mutter - hektisch, unkonzentriert, fahrig o.a. ist, wird

dies den Leib des Kindes dort schwächen, wo Hektik seine Wirkung und seinen Ursprung hat: im rhythmischen System. Wie Rudolf Steiner ausführt:
„... In unserer heutigen Erkenntnis überschätzen wir das, was wir Vererbung nennen, gar sehr. Man redet, wenn man die Eigenschaften der Menschen im späteren Leben sieht, davon, daß er das meiste vererbt hätte auf dem Wege eben rein physischen Übertragens durch die Generationen. Wer ein wirklicher Menschenkenner ist, sieht aber, wie sich die Muskeln des Kindes herausbilden nach den Eindrücken seiner Umgebung, je nachdem wir es sanft und müde, mit Liebe, oder in sonstiger Weise behandeln, wie sich Atmung und Blutzirkulation richten nach den Gefühlen, die das Kind erlebt. Erlebt das Kind es oft, daß irgendein Mensch seiner Umgebung in Liebe sich ihm naht, so daß er aus dem instinktiven Miterleben mit dem Kinde das Tempo einschlägt, das die innere Wesenheit des Kindes fordert, so bekommt das Kind in Bezug auf die feinere Organisation einen gesunden Atmungsapparat. Fragen Sie woher die Anlagen für einen brauchbaren physischen Organismus beim erwachsenen Menschen kommen, dann schauen Sie zu der Beantwortung dieser Frage hin auf das, was auf das Kind, das ein einzig großes Sinnesorgan ist, aus der Umgebung herausgewirkt hat, was aus den Worten, was aus den Gesten, was aus dem ganzen Verhalten der Umgebung des Kindes in die Muskeln, in die Blutzirkulation, in die Atmung hineingegangen ist. Sie werden sehen, daß das Kind nicht nur ein Nachahmer ist in Bezug auf das Sprechenlernen, das ja ganz auf Nachahmung beruht -wobei es ja auch im Physischen seine Sprachorganisation erst ausgestaltet und stärkt-, sondern daß das Kind in seinem ganzen Organismus und zwar in der feineren Gliederung dieses Organismus, gerade im Physischen ein Abdruck dessen ist, was wir in seiner Umgebung vollbringen." 

Gleiches kann man sicherlich ebenso für die anderen körperlichen, seelischen und geistigen Bereiche des Menschen annehmen!

Wenn nun der kleine Mensch in den ersten Wochen nach der Geburt meistenteils annehmend, aufnehmend der Außenwelt gegenübersteht, so beginnt er doch sehr bald, reagierend sich an dieser zu beteiligen. Dieses Verhalten läßt sich etwas vereinfacht als "Lernen" bezeichnen.

Es ist leicht nachzuvollziehen, daß dieses Lernen etwas ausgesprochen menschliches darstellt (wenn wir einem diesem Verhalten ähnlichen im Tierreich begegnen, erscheint uns dies ja als Zeichen der „Menschlichkeit" des Tieres).

Andersherum können wir feststellen, daß das eigentlich tierische Element der Entwicklung der Instinkt ist. Das Aufrichten des Menschen beispielsweise ist ein Lernprozeß, welcher sehr weit von dem abhängig ist, wie die Bedingungen für dieses Lernen sind.(Vgl. Husemann/Wolf; Das Bild des Menschen als Grundlage der Heilkunst) Das Tier richtet sich auf, frisst - ist alsbald ausgestattet mit den Fähigkeiten seiner Art, ohne diese im menschlichen Sinne erlernen zu müssen.

Aber nicht nur Fähigkeiten des Körpers bildet der Mensch aus, seelische Befähigung, Charakter, Ich-Empfindung, Individualität werden ebenso lernend erworben und verfeinert. Es ist nicht ohne weiteres zu entscheiden, ob das physische Vermögen die Bildung und Ausbildung des Leibes bedingt, oder ob die Individualität des Menschlichen seine Körperlichkeit ausbildet.

Mit Sicherheit ist ein beiderseitiges Sich-Bedingen als gegeben anzusehen: ein bewußtes Wahrnehmen des mütterlichen Gesichtes ist nur mit einem gesunden Auge und einem gesunden Gehirn möglich, aber bloßes Gehirn und Auge vermögen nicht das wahrzunehmen, was hinter den Farben und Formen des Anblickes sich verbirgt: das Antlitz der Mutter.(Vgl. Kap IV, "Leib, Seele und Geist" aus der "Theosophie" von R. Steiner) Es zeigt sich an diesem Beispiel deutlich, daß eine Interaktion zwischen Innenwelt und Außenwelt dem Menschen nur durch seine Sinne möglich ist. Diese Interaktion mit der Umwelt bereichert die Innenwelt, bildet die Körperlichkeit aus und verändert die Umwelt...

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Lebensprozesse

Jeder Lebensprozess ist letztendlich ein Informationsgeschehen. Dieses mag in der denkenden Betrachtung nahezu zeitungebunden erscheinen, verläuft aber stehts rhythmisch: Ihm liegt eine Raum-Zeit-Ordnung zugrunde.

Die Stoffwechselprozesse dagegen sind chemische-physikalische Abläufe im substanziellen Bereich die zwar in einer zeitlichen Reinfolge verlaufen aber letztenendes den Informationsprozessen folgen und damit geordnet das heisst rhythmisiert werden.

So können jeden Lebensprozess in zweierlei Hinsicht betrachten:
Die zugrundeliegen Informationsprozesse einerseits, und die
diesen folgenden chemisch-physikalischen Abläufen andererseits.

In Anlehnung einer Methapher R. Steiners möchte ich es so ausdrücken: "Weder Zitronensäurezyklus, Photosynthese, noch Genetik sind das Leben, so wenig als ein Pferd eine Summe von Galoppschritten ist.

Letztlich geht es also darum das Pferd als Pferd zu erkennen anstatt im Staub herumzukriechen und die Fußabdrücke zu untersuchen.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Die Kinder vor dem Grundgesetz - Gleicher als gleich

Art 2 GG

Tja ich denke da schon länger drüber nach, wenn es mich auch nicht direkt* betrifft:

Teil dieser unglückseeligen Situation für unsere Kinder in Deutschland ist ja die frühe schulische Selektion auf unterschiedliche Schulsysteme und die Folgen die dieser Druck hat. Jetzt noch verstärkt durch G8 das sog. Turboabitur... (Insbesondere da die Pisageschichte ja gezeigt hat, das gerade die Länder die den Kindern dieses verachtende System nicht zumuten besser Abschneiden (aber ich will nicht über Pisa diskutieren!).)

Was mich beschäftigt ist ganz einfach folgendes: stellt diese ganze Schulleistungsselektionsveranstaltung nicht schlicht einen groben und dazu noch massenhaften Verstoß gegen Art 2 des Grundgesetzes dar in welchem es heist:

(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) 1. Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. 2. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. 3. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

Wie soll sich eine Persönlichkeit unter den gegenwärtigen Bedingungen, Ritalin eingeschlossen, frei entfalten? und warum klagt niemand dagegen vor dem Bundesverfassungsgericht?

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Über Craniosacrale Osteopathie

Die Craniosacrale Osteopathie wurde von Dr. William Garner Sutherland als Teil der Osteopathie entwickelt. Er untersuchte den Schädel des Menschen nach den in ihm veranlagten Bewegungsmöglichkeiten und entwickelte ein Konzept welches den rhythmischen Fluß des Gehirwassers (Liquor cerebrospinalis) tastbar macht. Dieser Rhythmus überträgt sich auf die einzelnen Knochen, vom Schädel (Kranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum).

Insgesamt umfaßt das Craniosacrale System:
  • Die Schädelknochen 
  • Die Hirn- und Rückenmarkshäute. 
  • Das Kreuzbein. 
  • Die Hirn- und Rückenmarkflüssigkeit (Liquor). 
  • Das Gehirn, sowie die Organe zur Herstellung und Resorption des Liquors. 
Alle diese Strukturen besitzen eine enge Verbindungen zum Nervensystem (Hirn- und Spinalnerven), zum Hormonsystem (Hypophyse und Hypothalamus), zum Muskelskellett-, Gefäß- und Organsystem

Diagnose und Therapie in der Craniosacralen Osteopathie orientieren sich maßgeblich am Craniosacralen Rhythmus. Dieser Rhythmus ist, wie Herzschlag und Atem ein eigenständiger Körperrhythmus mit einer Frequenz von ca 7-14 Zyklen pro Minute. Er kommt mutmaßlich durch die an- und abschwellende Bewegung des Gehirnwassers zustande.

Durch Tastung kann der Osteopath die Craniosacralen Bewegungen am Schädel und am ganzen übrigen Körper wahrnehmen und so Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit des Systems lokalisieren. Zur Behandlung wird mit sehr sanften, aber spezifischen Mobilisationen (ca. 5 Gramm Druck) die Bewegungsfähigkeit der eingeschränkten Strukturen wieder hergestellt.

Durch Craniosacrale Therapie läßt sich oftmals eine positive Beeinflussung von Erkrankungen und Symptomatiken des zentralen Nervensystems feststellen. Craniosacrale Therapie bewirkt eine allgemeine Stärkung der Vitalfunktionen und einen Ausgleich bei Spannungszuständen.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Goethe über die Heilkraft

Großen Dank verdankt die Natur,
daß sie in die Existenz eines jeden lebendigen Wesens
auch so viel Heilkraft gelegt hat,
daß es sich, wenn es an den einem oder dem andern Ende zerrissen wird,
selbst wieder zusammenflicken kann.


J. W.v.Goethe





Über Osteopathie - Allgemein


Die Osteopathische Medizin ist ein heilkundliches System, welches Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA entwickelt wurde. Der geistige Vater der Osteopathie, Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917), suchte nach Möglichkeiten Krankheiten erfolgreich ohne Medikamente und Chirurgie zu behandeln.

Still erkannte, daß alle Erkrankungen des Menschen mit Beeinträchtigungen der Beweglichkeit und Struktur seiner Muskeln, Gelenke und Bänder im Zusammenhang stehen. Diese Beeinträchtigungen bedingen offensichtlich eine verminderte Funktionsfähigkeit der inneren Organe.

Die Osteopathische Medizin ist bestrebt, Heilung zu ermöglichen, indem diese Beeinträchtigungen gefunden und sanft korrigiert werden. Gelingt dies, so kann die Funktion wieder normal verlaufen und die dem Menschen innewohnenden Selbstheilungskräfte werden wirksam, der Mensch kann gesunden.

Man unterscheidet drei Behandlungsbereiche innerhalb der Osteopathischen Medizin:
  • Die Parietale Osteopathie zur Behandlung des Muskel-Gelenk-Systems, 
  • Die Viszerale Osteopathie zur Behandlung der inneren Organe und 
  • Die Craniosacrale Osteopathie zur Behandlung des zentralen Steuerungssystems des Körpers, des Gehirns, und der dieses umgebenden Strukturen. 
Insgesamt ist die Osteopathie ein in sich schlüssiges Medizinsystem, das den Prinzipien angewandter Anatomie, Physiologie und Pathologie folgt.
  • Die osteopathische Behandlung folgt dabei den von Dr. Still entwickelten Prinzipien.
  • Der Körper ist eine Einheit. Er ist immer als Ganzes an Gesundheit und Krankheit beteiligt. 
  • Der Körper verfügt selbst über die Heilungskräfte derer er bedarf. 
  • Struktur und Funktion sind gegenseitig miteinander verbunden. 
Die rationale osteopathische Behandlung basiert auf dem Wissen und der Anwendung der obigen drei Prinzipien.
Osteopathische Medizin bezieht immer den ganzen Menschen in die Behandlung ein: sie versucht, dem Menschen in seiner körperlichen, emotionalen und geistigen Einzigartigkeit gerecht zu werden und das Behandlungsziel gemeinsam mit ihm zu erreichen.


Ich mache ausdrücklich darauf Aufmerksam, daß es sich bei einigen auf dieser Site erwähnten Verfahren / Indikationen um ein in Deutschland nicht schulmedizinisch / schulwissenschaftlich anerkanntes Verfahren handelt und die Wirksamkeit in Deutschland schulmedizinisch / schulwissenschaftlich nicht anerkannt ist und nicht zugesichert wird.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Gesundheit hört nicht an der eigenen Haut auf! oder: Jeder Geldschein ein Stimmzettel


“Die Angst vor einer Zukunft, die wir fürchten, können wir nur überwinden durch die Bilder von einer Zukunft, die wir wollen.”
Wilhelm E. Barkhoff, Initiator der GLS Gemeinschaftsbank


Die eigene Gesundheit, welche wir als ein hohes Gut zu erhalten oder wieder herzustellen trachten ist, und das zeigt die bedrückende Zunahme der sogenannten “Zivilisationskrankheiten” nur zu deutlich, aufs Engste mit unseren näheren und ferneren Lebensumfeld und Umständen verbunden.

An vielen dieser Umstände können wir vielleicht sogar mit ein wenig Aufmerksamkeit etwas zu unseren Gunsten verbessern: Wir könne uns vielleicht öfter draußen betätigen, Spaziergänge machen oder uns “gesünder” ernähren, mehr Wasser trinken und viele andere Dinge mehr.

Viele andere Umstände die unsere Gesundheit aber weit mehr beeinträchtigen können wir aber nicht direkt beeinflussen: Die radioaktive Verstrahlung des Biosphäre durch Atomkraftwerke die Belastung der Luft mit Ozon und Feinstaub und nicht zuletzt die Vergiftung unserer Nahrungsmittel mit Pestiziden und chemischen “Zusatzstoffen” und als Krönung die Agro-Gentechnik mit ihren unabsehbaren Risiken für die Landwirtschaft, unsere Gesundheit und unser Ökosystem.

Inzwischen hat sich deutlich gezeigt, daß es der US-Amerikanisch dominierten Gentechnik-Lobby und der in ihrem Schlepptau und auf deren Wunsch agierenden Politikern lediglich um eine Monopolisierung des Saatgutes in den Händen besagter Konzerne zu deren Profit geht und zur Steigerung ihres Absatzes an Pestziden. Die Folgen für die betroffenen Menschen, Gesellschaften und vorallem die Auswirkungen auf das biologischen Gleichgewicht der Natur werden mutwillig ignoriert.

Weder Parteien noch die Aktionsbündnisse oder Umweltschutzgruppen, weder Petitionen noch Demonstrationen und schon gar nicht gute Argumente werden diese Entwicklung stoppen können.
Wir müssen wieder bereit sein für qualitativ wertvolle Lebensmittel, wenigstens Ansatzweise, das zu bezahlen was sie Wert sind, sonst wird es nicht mehr lange dauern bis es keine wertvollen Lebensmittel mehr zu kaufen gibt!
Allein der Verbraucher - und das ist jeder einzelne von uns - kann etwas dagegen tun. Er kann sein Konsumverhalten ändern und so den Konzernen das Geld entziehen also mit unserem Geldausgaben Abstimmen!

Hier ein paar Vorschläge:
  • Ökologisch produzierte Produkte sind nicht nur gesünder und wohlschmeckender für uns selber; der Kauf von Bioprodukten ist praktizierter Umweltschutz. Und das aufgewendete Geld mehrt nicht den Gewinn der Agro-Gentechnik-Monopolisten sondern kommt direkt den Menschen zugute die eine Alternative im Umgang mit unserer Natur suchen und mit ihrem Engagement . Information: www.einkaufsnetz.org, www.oekosmos.de, www.demeter.de www.forschungsring.de, www.keine-gentechnik.de, www.oekotopp.de.
  • Öko-Strom von einem Anbieter beziehen welcher keine Kapitalverpflechtungen mit der Atomstrom-Lobby unterhält z.B. die Elektrizitätswerke Schönau. Information: www.ews-schoenau.de, www.atomenergie-und-gesundheit.de, www.greenpeace.de
  • Ethischer Kapitalmarkt. Viele der Entwicklungen zu immer menschenfeindlicheren Technologien und umweltschädigenden Verfahren werden durch den krankhaften Zwang zu immer größeren und schnellerem Wachstum und Gewinn verursacht. Die Banken sind Geldgeber und als “shareholder” Gewinner dieser Machenschaften. Wechsel zu einer Bank die ethische und ökologische Geldwirtschaft betreibt und die Ihr Geld nicht in Gentechnik, Atomkraft und Tellerminen etc. “investiert”. Information: www.gemeinschaftsbank.de, www.ethikbank.de 


Gedanken zur Osteopathie


Der Erfolg immer neuer Technologien in Diagnose und Therapie droht die Kunst diagnostischer und therapeutischer Berührung mehr und mehr zu verdrängen. Doch bildet gerade diese seit je die Basis ärztlichen Handelns. Jede Mutter weiß von der tröstenden und heilsamen Wirkung Ihrer Hände für das leidende Kind und viele Großmütter haben durch sanfte Berührung, Pflege und Bestärkung Frühgeborenen zu einem gesunden Leben verholfen. Die Lehrerin dieser Mütter und Großmütter war Intuition und Liebe. Möge diese intuitive Dimension niemals den Ärzten und Therapeuten verloren gehen!

A. T.Still gab seine schulmedizinische Praxis auf, nachdem drei Mitglieder seiner Familie an Hirnhautentzündung starben wiewohl sie die beste medizinische Versorgung erhielten welche verfügbar war. Zuvor schon fand er sich hilflos gegenüber der Krankheiten und Verletzungen die der Bürgerkrieg über die Menschen brachte.

Aber Still fühlte, daß die Natur, wenn sie solche Leiden hervor brächte, sie zugleich auch Antworten offenbaren würde. So begann seine Suche. Ein ausführliches Studium der menschlichen Anatomie leitete ihn zu der Erkenntnis das Struktur bestimmend für die Funktion sei und das eine effiziente, gesunde Funktion auf präzise integrierten Strukturen beruht. Mehr noch: der Mensch ist eine Einheit, eine dynamische Einheit der Funktion. Folglich sind Leben und Materie eine Einheit aber diese Einheit kann nur bestehen wenn es keine Einschränkungen ungehinderter und harmonischer Bewegung gibt. Somit ist Bewegung die fundamentale Funktion des lebendigen Körpers. Daraus ergibt sich die Folgerung das Krankheiten lediglich Folgen von Bewegungsverlusten sind.

Bewegung ist das Maß zwischen Gesundheit und Fehlfunktion, zwischen Vitalität und Erschöpfung, zwischen Freude und Verzweiflungen letztlich zwischen Leben und Tod. Ihr Maß und Ihre Qualität beinhaltet einen verläßlichen Zugang zur Beurteilung der Vitalität d.h. zur Ganzheit des Patienten. Nur Berührung erlaubt eine wahrhaftige „Wahr”-nehung dieser vitalen Bewegung.

Bei aller scheinbarer Objektivität welche die heutige Medizintechnologie dem Arzt und Therapeuten zur Verfügung stellt bleibt es doch letztlich die Wahrnehmung von Mensch zu Mensch welche die Qualität des therapeutischen Prozesses bestimmt.

Gleich wie Dr. Still durch ein Innehalten und grundsätzliches Überdenken seiner ärztlichen Praxis sich den Weg zu einer Neuausrichtung seiner Tätigkeit eröffnete, so können wir dies durch ein Für-Wahr-Nehmen der therapeutischen Berührung tun. In diesem Moment der Wahrnehmung kann in jedem therapeutischen Prozess ein Innehalten entstehen welche für Therapeut und Patient zum Moment einer Neuausrichtung wird.

Ich verstehe den Heilberuf gerne als Kunst der Berührung. Berühren und sich berühren lassen werden so zu einer Basis echter Heilkunst. In der Osteopathie war dies immer ein Grundstein des ärztlichen und therapeutischen Suchens. Ich wünsche mir das uns dieses Fundament niemals verloren gehen möge so sehr auch die Neigung zunimmt Osteopathie als eine rein mechanisch-manuelle Verrichtung am Patienten anzusehen.

“Entwickelt diese „denkenden, fühlenden, sehenden, wissenden Finger und macht Euch daran zu berühren” (W.G.Sutherland)