Mittwoch, 23. Dezember 2009

Lebensprozesse

Jeder Lebensprozess ist letztendlich ein Informationsgeschehen. Dieses mag in der denkenden Betrachtung nahezu zeitungebunden erscheinen, verläuft aber stehts rhythmisch: Ihm liegt eine Raum-Zeit-Ordnung zugrunde.

Die Stoffwechselprozesse dagegen sind chemische-physikalische Abläufe im substanziellen Bereich die zwar in einer zeitlichen Reinfolge verlaufen aber letztenendes den Informationsprozessen folgen und damit geordnet das heisst rhythmisiert werden.

So können jeden Lebensprozess in zweierlei Hinsicht betrachten:
Die zugrundeliegen Informationsprozesse einerseits, und die
diesen folgenden chemisch-physikalischen Abläufen andererseits.

In Anlehnung einer Methapher R. Steiners möchte ich es so ausdrücken: "Weder Zitronensäurezyklus, Photosynthese, noch Genetik sind das Leben, so wenig als ein Pferd eine Summe von Galoppschritten ist.

Letztlich geht es also darum das Pferd als Pferd zu erkennen anstatt im Staub herumzukriechen und die Fußabdrücke zu untersuchen.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Die Kinder vor dem Grundgesetz - Gleicher als gleich

Art 2 GG

Tja ich denke da schon länger drüber nach, wenn es mich auch nicht direkt* betrifft:

Teil dieser unglückseeligen Situation für unsere Kinder in Deutschland ist ja die frühe schulische Selektion auf unterschiedliche Schulsysteme und die Folgen die dieser Druck hat. Jetzt noch verstärkt durch G8 das sog. Turboabitur... (Insbesondere da die Pisageschichte ja gezeigt hat, das gerade die Länder die den Kindern dieses verachtende System nicht zumuten besser Abschneiden (aber ich will nicht über Pisa diskutieren!).)

Was mich beschäftigt ist ganz einfach folgendes: stellt diese ganze Schulleistungsselektionsveranstaltung nicht schlicht einen groben und dazu noch massenhaften Verstoß gegen Art 2 des Grundgesetzes dar in welchem es heist:

(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) 1. Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. 2. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. 3. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

Wie soll sich eine Persönlichkeit unter den gegenwärtigen Bedingungen, Ritalin eingeschlossen, frei entfalten? und warum klagt niemand dagegen vor dem Bundesverfassungsgericht?

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Über Craniosacrale Osteopathie

Die Craniosacrale Osteopathie wurde von Dr. William Garner Sutherland als Teil der Osteopathie entwickelt. Er untersuchte den Schädel des Menschen nach den in ihm veranlagten Bewegungsmöglichkeiten und entwickelte ein Konzept welches den rhythmischen Fluß des Gehirwassers (Liquor cerebrospinalis) tastbar macht. Dieser Rhythmus überträgt sich auf die einzelnen Knochen, vom Schädel (Kranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum).

Insgesamt umfaßt das Craniosacrale System:
  • Die Schädelknochen 
  • Die Hirn- und Rückenmarkshäute. 
  • Das Kreuzbein. 
  • Die Hirn- und Rückenmarkflüssigkeit (Liquor). 
  • Das Gehirn, sowie die Organe zur Herstellung und Resorption des Liquors. 
Alle diese Strukturen besitzen eine enge Verbindungen zum Nervensystem (Hirn- und Spinalnerven), zum Hormonsystem (Hypophyse und Hypothalamus), zum Muskelskellett-, Gefäß- und Organsystem

Diagnose und Therapie in der Craniosacralen Osteopathie orientieren sich maßgeblich am Craniosacralen Rhythmus. Dieser Rhythmus ist, wie Herzschlag und Atem ein eigenständiger Körperrhythmus mit einer Frequenz von ca 7-14 Zyklen pro Minute. Er kommt mutmaßlich durch die an- und abschwellende Bewegung des Gehirnwassers zustande.

Durch Tastung kann der Osteopath die Craniosacralen Bewegungen am Schädel und am ganzen übrigen Körper wahrnehmen und so Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit des Systems lokalisieren. Zur Behandlung wird mit sehr sanften, aber spezifischen Mobilisationen (ca. 5 Gramm Druck) die Bewegungsfähigkeit der eingeschränkten Strukturen wieder hergestellt.

Durch Craniosacrale Therapie läßt sich oftmals eine positive Beeinflussung von Erkrankungen und Symptomatiken des zentralen Nervensystems feststellen. Craniosacrale Therapie bewirkt eine allgemeine Stärkung der Vitalfunktionen und einen Ausgleich bei Spannungszuständen.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Goethe über die Heilkraft

Großen Dank verdankt die Natur,
daß sie in die Existenz eines jeden lebendigen Wesens
auch so viel Heilkraft gelegt hat,
daß es sich, wenn es an den einem oder dem andern Ende zerrissen wird,
selbst wieder zusammenflicken kann.


J. W.v.Goethe





Über Osteopathie - Allgemein


Die Osteopathische Medizin ist ein heilkundliches System, welches Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA entwickelt wurde. Der geistige Vater der Osteopathie, Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917), suchte nach Möglichkeiten Krankheiten erfolgreich ohne Medikamente und Chirurgie zu behandeln.

Still erkannte, daß alle Erkrankungen des Menschen mit Beeinträchtigungen der Beweglichkeit und Struktur seiner Muskeln, Gelenke und Bänder im Zusammenhang stehen. Diese Beeinträchtigungen bedingen offensichtlich eine verminderte Funktionsfähigkeit der inneren Organe.

Die Osteopathische Medizin ist bestrebt, Heilung zu ermöglichen, indem diese Beeinträchtigungen gefunden und sanft korrigiert werden. Gelingt dies, so kann die Funktion wieder normal verlaufen und die dem Menschen innewohnenden Selbstheilungskräfte werden wirksam, der Mensch kann gesunden.

Man unterscheidet drei Behandlungsbereiche innerhalb der Osteopathischen Medizin:
  • Die Parietale Osteopathie zur Behandlung des Muskel-Gelenk-Systems, 
  • Die Viszerale Osteopathie zur Behandlung der inneren Organe und 
  • Die Craniosacrale Osteopathie zur Behandlung des zentralen Steuerungssystems des Körpers, des Gehirns, und der dieses umgebenden Strukturen. 
Insgesamt ist die Osteopathie ein in sich schlüssiges Medizinsystem, das den Prinzipien angewandter Anatomie, Physiologie und Pathologie folgt.
  • Die osteopathische Behandlung folgt dabei den von Dr. Still entwickelten Prinzipien.
  • Der Körper ist eine Einheit. Er ist immer als Ganzes an Gesundheit und Krankheit beteiligt. 
  • Der Körper verfügt selbst über die Heilungskräfte derer er bedarf. 
  • Struktur und Funktion sind gegenseitig miteinander verbunden. 
Die rationale osteopathische Behandlung basiert auf dem Wissen und der Anwendung der obigen drei Prinzipien.
Osteopathische Medizin bezieht immer den ganzen Menschen in die Behandlung ein: sie versucht, dem Menschen in seiner körperlichen, emotionalen und geistigen Einzigartigkeit gerecht zu werden und das Behandlungsziel gemeinsam mit ihm zu erreichen.


Ich mache ausdrücklich darauf Aufmerksam, daß es sich bei einigen auf dieser Site erwähnten Verfahren / Indikationen um ein in Deutschland nicht schulmedizinisch / schulwissenschaftlich anerkanntes Verfahren handelt und die Wirksamkeit in Deutschland schulmedizinisch / schulwissenschaftlich nicht anerkannt ist und nicht zugesichert wird.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Gesundheit hört nicht an der eigenen Haut auf! oder: Jeder Geldschein ein Stimmzettel


“Die Angst vor einer Zukunft, die wir fürchten, können wir nur überwinden durch die Bilder von einer Zukunft, die wir wollen.”
Wilhelm E. Barkhoff, Initiator der GLS Gemeinschaftsbank


Die eigene Gesundheit, welche wir als ein hohes Gut zu erhalten oder wieder herzustellen trachten ist, und das zeigt die bedrückende Zunahme der sogenannten “Zivilisationskrankheiten” nur zu deutlich, aufs Engste mit unseren näheren und ferneren Lebensumfeld und Umständen verbunden.

An vielen dieser Umstände können wir vielleicht sogar mit ein wenig Aufmerksamkeit etwas zu unseren Gunsten verbessern: Wir könne uns vielleicht öfter draußen betätigen, Spaziergänge machen oder uns “gesünder” ernähren, mehr Wasser trinken und viele andere Dinge mehr.

Viele andere Umstände die unsere Gesundheit aber weit mehr beeinträchtigen können wir aber nicht direkt beeinflussen: Die radioaktive Verstrahlung des Biosphäre durch Atomkraftwerke die Belastung der Luft mit Ozon und Feinstaub und nicht zuletzt die Vergiftung unserer Nahrungsmittel mit Pestiziden und chemischen “Zusatzstoffen” und als Krönung die Agro-Gentechnik mit ihren unabsehbaren Risiken für die Landwirtschaft, unsere Gesundheit und unser Ökosystem.

Inzwischen hat sich deutlich gezeigt, daß es der US-Amerikanisch dominierten Gentechnik-Lobby und der in ihrem Schlepptau und auf deren Wunsch agierenden Politikern lediglich um eine Monopolisierung des Saatgutes in den Händen besagter Konzerne zu deren Profit geht und zur Steigerung ihres Absatzes an Pestziden. Die Folgen für die betroffenen Menschen, Gesellschaften und vorallem die Auswirkungen auf das biologischen Gleichgewicht der Natur werden mutwillig ignoriert.

Weder Parteien noch die Aktionsbündnisse oder Umweltschutzgruppen, weder Petitionen noch Demonstrationen und schon gar nicht gute Argumente werden diese Entwicklung stoppen können.
Wir müssen wieder bereit sein für qualitativ wertvolle Lebensmittel, wenigstens Ansatzweise, das zu bezahlen was sie Wert sind, sonst wird es nicht mehr lange dauern bis es keine wertvollen Lebensmittel mehr zu kaufen gibt!
Allein der Verbraucher - und das ist jeder einzelne von uns - kann etwas dagegen tun. Er kann sein Konsumverhalten ändern und so den Konzernen das Geld entziehen also mit unserem Geldausgaben Abstimmen!

Hier ein paar Vorschläge:
  • Ökologisch produzierte Produkte sind nicht nur gesünder und wohlschmeckender für uns selber; der Kauf von Bioprodukten ist praktizierter Umweltschutz. Und das aufgewendete Geld mehrt nicht den Gewinn der Agro-Gentechnik-Monopolisten sondern kommt direkt den Menschen zugute die eine Alternative im Umgang mit unserer Natur suchen und mit ihrem Engagement . Information: www.einkaufsnetz.org, www.oekosmos.de, www.demeter.de www.forschungsring.de, www.keine-gentechnik.de, www.oekotopp.de.
  • Öko-Strom von einem Anbieter beziehen welcher keine Kapitalverpflechtungen mit der Atomstrom-Lobby unterhält z.B. die Elektrizitätswerke Schönau. Information: www.ews-schoenau.de, www.atomenergie-und-gesundheit.de, www.greenpeace.de
  • Ethischer Kapitalmarkt. Viele der Entwicklungen zu immer menschenfeindlicheren Technologien und umweltschädigenden Verfahren werden durch den krankhaften Zwang zu immer größeren und schnellerem Wachstum und Gewinn verursacht. Die Banken sind Geldgeber und als “shareholder” Gewinner dieser Machenschaften. Wechsel zu einer Bank die ethische und ökologische Geldwirtschaft betreibt und die Ihr Geld nicht in Gentechnik, Atomkraft und Tellerminen etc. “investiert”. Information: www.gemeinschaftsbank.de, www.ethikbank.de 


Gedanken zur Osteopathie


Der Erfolg immer neuer Technologien in Diagnose und Therapie droht die Kunst diagnostischer und therapeutischer Berührung mehr und mehr zu verdrängen. Doch bildet gerade diese seit je die Basis ärztlichen Handelns. Jede Mutter weiß von der tröstenden und heilsamen Wirkung Ihrer Hände für das leidende Kind und viele Großmütter haben durch sanfte Berührung, Pflege und Bestärkung Frühgeborenen zu einem gesunden Leben verholfen. Die Lehrerin dieser Mütter und Großmütter war Intuition und Liebe. Möge diese intuitive Dimension niemals den Ärzten und Therapeuten verloren gehen!

A. T.Still gab seine schulmedizinische Praxis auf, nachdem drei Mitglieder seiner Familie an Hirnhautentzündung starben wiewohl sie die beste medizinische Versorgung erhielten welche verfügbar war. Zuvor schon fand er sich hilflos gegenüber der Krankheiten und Verletzungen die der Bürgerkrieg über die Menschen brachte.

Aber Still fühlte, daß die Natur, wenn sie solche Leiden hervor brächte, sie zugleich auch Antworten offenbaren würde. So begann seine Suche. Ein ausführliches Studium der menschlichen Anatomie leitete ihn zu der Erkenntnis das Struktur bestimmend für die Funktion sei und das eine effiziente, gesunde Funktion auf präzise integrierten Strukturen beruht. Mehr noch: der Mensch ist eine Einheit, eine dynamische Einheit der Funktion. Folglich sind Leben und Materie eine Einheit aber diese Einheit kann nur bestehen wenn es keine Einschränkungen ungehinderter und harmonischer Bewegung gibt. Somit ist Bewegung die fundamentale Funktion des lebendigen Körpers. Daraus ergibt sich die Folgerung das Krankheiten lediglich Folgen von Bewegungsverlusten sind.

Bewegung ist das Maß zwischen Gesundheit und Fehlfunktion, zwischen Vitalität und Erschöpfung, zwischen Freude und Verzweiflungen letztlich zwischen Leben und Tod. Ihr Maß und Ihre Qualität beinhaltet einen verläßlichen Zugang zur Beurteilung der Vitalität d.h. zur Ganzheit des Patienten. Nur Berührung erlaubt eine wahrhaftige „Wahr”-nehung dieser vitalen Bewegung.

Bei aller scheinbarer Objektivität welche die heutige Medizintechnologie dem Arzt und Therapeuten zur Verfügung stellt bleibt es doch letztlich die Wahrnehmung von Mensch zu Mensch welche die Qualität des therapeutischen Prozesses bestimmt.

Gleich wie Dr. Still durch ein Innehalten und grundsätzliches Überdenken seiner ärztlichen Praxis sich den Weg zu einer Neuausrichtung seiner Tätigkeit eröffnete, so können wir dies durch ein Für-Wahr-Nehmen der therapeutischen Berührung tun. In diesem Moment der Wahrnehmung kann in jedem therapeutischen Prozess ein Innehalten entstehen welche für Therapeut und Patient zum Moment einer Neuausrichtung wird.

Ich verstehe den Heilberuf gerne als Kunst der Berührung. Berühren und sich berühren lassen werden so zu einer Basis echter Heilkunst. In der Osteopathie war dies immer ein Grundstein des ärztlichen und therapeutischen Suchens. Ich wünsche mir das uns dieses Fundament niemals verloren gehen möge so sehr auch die Neigung zunimmt Osteopathie als eine rein mechanisch-manuelle Verrichtung am Patienten anzusehen.

“Entwickelt diese „denkenden, fühlenden, sehenden, wissenden Finger und macht Euch daran zu berühren” (W.G.Sutherland)